Waschmaschinentrommel löten?

Löten auf Edelstahl - Soldering on Stainless Steel

Moderatoren:Werner Kruppa, Fabian Marchi, Diana Raböse

Gesperrt
hansi
Waschmaschinentrommel löten?

Beitrag von hansi » Mi Jun 01, 2005 12:01 pm

Eine Münze hat sich in meiner Waschmaschine zwischen Wanne und Trommel verkeilt und einen kleinen Riss in die Trommel gerissen. Dieser steht nach innen und ist scharfkantig. Daher müsste ich das ganze flachklopfen und die Kanten abfeilen. Danach könnte ich den Riss löten.

Dazu folgende Fragen:
- Hält da ganze mechanisch (kann ich natürlich ausprobieren aber Schätzungen wären von interesse)?
- Was soll ich für eine Legierung verwenden?
- Was soll ich für ein Flussmittel verwenden und wo kann ich dieses in Wien beziehen?
- Wie soll ich löten (Brenner oder Kolben)?

vielen Dank

Robert O.

Beitrag von Robert O. » Do Jun 02, 2005 2:50 pm

Silberhartlot sollte funktionieren, und ist im Baumarkt in kleineren mengen zu bekommen.
Wegen der sehr hohen Temperatur geht leider ohne einen guten Brenner nichts, auch um Sauerstoff kommt man kaum rum.
Brenner kann man notfalls ausleihen.

Es sollte aber auch Zinn-Weichlote mit speziellen Flussmitteln geben, nur ob die Festigkeit ausreichend ist?

hansi

Beitrag von hansi » Do Jun 02, 2005 4:06 pm

Und was soll ich da für ein Flussmittel verwenden?

Reicht so ein normaler Laborbrenner oder meinst du wirklich man benötigt Sauerstoff?

lg und danke für die Antwort
hansi

Jens Gruse
Beiträge:166
Registriert:Sa Jun 26, 2004 1:58 am
Kontaktdaten:

Beitrag von Jens Gruse » Fr Jun 03, 2005 10:58 am

Hallo!

Als Flussmittel STANNOL Schnellflux verwenden, als Brenner kann ein Propangasbrenner reichen, es kommt auch auf die Größe des Lötgutes an, eine Waschmaschinentrommel kann schon eine Menge Wärme abziehen....probieren geht über studieren. Das Schnellflux wird z.B. über die Baumarktkette BAUHAUS vertrieben. Ob es die in Wien gibt, bin ich leider überfragt. Weichlot mit 180°C Schmelzpunkt wird sicherlich bei Kochwäsche schnell überbeanspruucht werden.
Freundliche Grüße

Jens Gruse
Anwendungstechnik
STANNOL GmbH & Co.KG
-----------------------

hansi

Beitrag von hansi » Fr Jun 03, 2005 1:20 pm

Ich habe nachdem es sich um einen kleinen Riss handelt das ganze mit Sn97Cu3 Lot und einem Lötwasser mit Zinkchlorid (DIN EN 29454.1 3.3.1.A.) zu löten. Das ging aber leider überhaupt nicht. Nun habe ich nach über einer Stunde quälerei aufgegeben.

Sie meine also ich sollte ein Silberhartlot verwenden? Und welches Flussmittel? Das von ihnen genannte kann ich auf ihrer Website nicht finden - von der Firma Bauhaus wird es soweit ich das gesehen habe auch nicth geführt.

http://www.stannol.de/WS_Flux/Flussmitt ... t_2003.htm
Hier findet sich kein Produkt mit der Bezeichnung Schnellflux.

vielen Dank
hansi

Jens Gruse
Beiträge:166
Registriert:Sa Jun 26, 2004 1:58 am
Kontaktdaten:

Beitrag von Jens Gruse » Fr Jun 03, 2005 2:45 pm

Hallo!
Diese Flussmittelübersicht listet nur die Flussmittel für die Elektronik auf, und da auch nicht alle!
Nach Rücksprache mit einer Kollegin müßte das Schnellflux aber beim Bauhaus im Programm sein.
Freundliche Grüße

Jens Gruse
Anwendungstechnik
STANNOL GmbH & Co.KG
-----------------------

Sandro

Die Lösung

Beitrag von Sandro » Mo Jun 06, 2005 4:54 pm

BAUHAUS hat kein Lötwasser für Edelstahl, da hab ich das auch versucht. Mit dem Lötwasser was Du verwendet hast habe ich es zwar auch notdürftig geschafft, aber das hält nur geradeso.

Was Schnellflux ist wüsste ich auch gerne.

Das Weichlot welches Du genommen hast ist schon OK, Gasbrenner auch. Als Lötwasser brauchst Du dann Nirosta 5050S, das bekommst Du bei:

Service Firma WE Electronic Vertriebs GmbH
Wuppertal Tel.: 0202-510444
info@we-wuppertal.de

0,5 L für 14.50 + 5Euro Versand ist für die riesen Menge aus supergünstig.

Wenn Du anrufst ist das ne Sache von 5 Minuten. Warum Stannol da so ein Geheimnis draus macht?

Viel Erfolg, und schreib auch mal wie es geklappt hat.

Gast

Beitrag von Gast » So Jul 17, 2005 1:36 am

hallo hansi,
dein lot sn97cu3 ist ok, aber verwende niemals chorid-haltiges lötwasser, wenn va beteiligt ist, denn da geht beim besten willen nichts! du brauchst ein lötwasser, was auf orthoposphatsäure basiert, z.b. nirosta 5050s o.ä. merke: alle lötwasser und pasten, die auf chlor oder hcl basieren, sind gift für va (korresion und unfähigkeit, passivschicht zu zerstören).
viel spass beim geldsparen!
ps: wegen der geringen wandstärke, ist die wärmeleitung bei der wäschetrommel und damit die gefahr des verziehens des va-bleches relativ gering. eine einfache propan/butanflamme reicht vollkommen aus (sic, ihr experten!); "sauerstoff" ist nicht nur absolut überflüssig, sondern auch schädlich, weil wegen der geringen (unter 1mm) wandstärke sehr schnell grössere löcher entstehen.
btw. mir ist aber völlig unklar, warum da überhaupt gelötet werden muss?!

Gesperrt