Welches Weichlot für Stahl
Moderatoren:Werner Kruppa, Fabian Marchi, Gudrun Bangert
Ermutigt von der Antwort auf meinem ersten Beitrag, bzw. meiner ersten Frage hier, erlaube ich mir hier noch eine Frage zu stellen. Und zwar, welches Weichlot ist für das verbinden zweier Stahlteile am geignesten?
Wobei, ich habe schon oft Stahl /Stahl bzw. Stahl mit NE-Metallen verlötet.
Z.B. mit Lötstangen Sn60Pb40 oder mit dem Bastlerlot aus dem Baumarkt.
Mal unter zuhilfenahme von Lötwasser oder auch Lötfett. In den meisten Fällen immer mit erfolgreichem Ergebnis. Jedoch hin und wieder , gerade bei der Kombination Stahl /Stahl, konkret erst vor kurzem, wobei es darum ging in einer zylindischen Zapfensenkung in einem Winkel aus Baustahl eine passende Scheibe aus Automatenstahl einzulöten, ich keine Bindung oder Benetzung mit o.ge. Lote hin bekam?
Möglicherweise lag es einfach an den üblichen Verdächtigen, also zuwenig oder zu viel Hitze oder an nicht genug "metallischer reinheit". Ich weis es nicht.
Daher meine Frage hier, was ist das korrekte Lot in Verbindung mit welchem Flussmittel für Stahlteile?
Ein Lot mit bereits enthaltenem Flussmittel oder eher pur?
Keine Angst, ich werde in dieser Form nicht endlos neue Beiträge /Fragen
stellen
Es ist nur so, dass es gerade im Bereich löten Fragen gibt, die eigentlich nirgendwo beantwortet werden, bzw. es sich niemand traut diese zu stellen
Ich bin schon 30 Jahre im Bereich Metall tätig, die Vorgänge und Voraussetzungen beim löten sind mir bekannt. Also Kapillarwirkung, Diffusion , Oxidation , eutektische Legierungen etc.
Aber Fragen wie, welches Lot am besten für Stahl, die wurden nie korrekt beantwortet.
Viele Grüße
Uwe_S
Wobei, ich habe schon oft Stahl /Stahl bzw. Stahl mit NE-Metallen verlötet.
Z.B. mit Lötstangen Sn60Pb40 oder mit dem Bastlerlot aus dem Baumarkt.
Mal unter zuhilfenahme von Lötwasser oder auch Lötfett. In den meisten Fällen immer mit erfolgreichem Ergebnis. Jedoch hin und wieder , gerade bei der Kombination Stahl /Stahl, konkret erst vor kurzem, wobei es darum ging in einer zylindischen Zapfensenkung in einem Winkel aus Baustahl eine passende Scheibe aus Automatenstahl einzulöten, ich keine Bindung oder Benetzung mit o.ge. Lote hin bekam?
Möglicherweise lag es einfach an den üblichen Verdächtigen, also zuwenig oder zu viel Hitze oder an nicht genug "metallischer reinheit". Ich weis es nicht.
Daher meine Frage hier, was ist das korrekte Lot in Verbindung mit welchem Flussmittel für Stahlteile?
Ein Lot mit bereits enthaltenem Flussmittel oder eher pur?
Keine Angst, ich werde in dieser Form nicht endlos neue Beiträge /Fragen
stellen
Es ist nur so, dass es gerade im Bereich löten Fragen gibt, die eigentlich nirgendwo beantwortet werden, bzw. es sich niemand traut diese zu stellen
Ich bin schon 30 Jahre im Bereich Metall tätig, die Vorgänge und Voraussetzungen beim löten sind mir bekannt. Also Kapillarwirkung, Diffusion , Oxidation , eutektische Legierungen etc.
Aber Fragen wie, welches Lot am besten für Stahl, die wurden nie korrekt beantwortet.
Viele Grüße
Uwe_S
-
- Beiträge:166
- Registriert:Sa Jun 26, 2004 1:58 am
- Kontaktdaten:
Hallo Herr Schöller!
Erstmal danke für Ihr Rückmeldung in dem anderen Posting!
Das Weichlot beim Verlöten von Stahl ist ja immer die schwächste mechanische Verbindung in diesem Verbund, daher kann ohne weiteres mit einem Sn60Pb40 Lot gearbeitet werden. Die intermetallische Phase (die Zwischenschicht, die wir für die Definition einer guten Lötstelle haben wollen) bildet sich immer zwischen dem Fe und dem Sn aus. Daher können auch bleifreie Lote können verwendet werden, diese sind aber bei mechanischen Lötstellen nicht vorgeschrieben, kosten mehr und haben einen höheren Schmelzpunkt.
Wenn keine Benetzung auf einem der Stahlteile zustande kommt, liegt es zumeist an den hohen Zulegierungen im Stahl, wie z.B. Cr/Ni o.ä. Hier bilden sich sehr starke Oxidschichten aus, diese müssen durch ein geeignetes Flussmittel aufgebrochen werden, damit die intermetallische Phase zwischen Fe und Sn entstehen kann. Bei einfachem Baustahl reicht oftmals ein Bastlerlot mit Flussmittelfüllung S321 aus. Je nach Zulegierung im Stahl kann es aber auch notwendig werden, ein Lötkonzentrat Nirosta 5050S als flüssiges Flussmittel mit einem Pinsel aufzutragen, und dann die Verlötung mit einem massiven Draht ohne Flussmittelfüllung durchzuführen. Je aggressiver das Flussmittel ist, desto besser muss aber anschließend auch gereinigt werden. Mit dem 5050S Nirosta kann ich verschiedene Edelstähle auch noch gut benetzen (sprich Oxide von der Oberfläche entfernen).
Gerne können Sie in diesem Forum weitere Fragen zum Löten oder auch zu unseren Produkten stellen - dafür ist es da!
Erstmal danke für Ihr Rückmeldung in dem anderen Posting!
Das Weichlot beim Verlöten von Stahl ist ja immer die schwächste mechanische Verbindung in diesem Verbund, daher kann ohne weiteres mit einem Sn60Pb40 Lot gearbeitet werden. Die intermetallische Phase (die Zwischenschicht, die wir für die Definition einer guten Lötstelle haben wollen) bildet sich immer zwischen dem Fe und dem Sn aus. Daher können auch bleifreie Lote können verwendet werden, diese sind aber bei mechanischen Lötstellen nicht vorgeschrieben, kosten mehr und haben einen höheren Schmelzpunkt.
Wenn keine Benetzung auf einem der Stahlteile zustande kommt, liegt es zumeist an den hohen Zulegierungen im Stahl, wie z.B. Cr/Ni o.ä. Hier bilden sich sehr starke Oxidschichten aus, diese müssen durch ein geeignetes Flussmittel aufgebrochen werden, damit die intermetallische Phase zwischen Fe und Sn entstehen kann. Bei einfachem Baustahl reicht oftmals ein Bastlerlot mit Flussmittelfüllung S321 aus. Je nach Zulegierung im Stahl kann es aber auch notwendig werden, ein Lötkonzentrat Nirosta 5050S als flüssiges Flussmittel mit einem Pinsel aufzutragen, und dann die Verlötung mit einem massiven Draht ohne Flussmittelfüllung durchzuführen. Je aggressiver das Flussmittel ist, desto besser muss aber anschließend auch gereinigt werden. Mit dem 5050S Nirosta kann ich verschiedene Edelstähle auch noch gut benetzen (sprich Oxide von der Oberfläche entfernen).
Gerne können Sie in diesem Forum weitere Fragen zum Löten oder auch zu unseren Produkten stellen - dafür ist es da!
Freundliche Grüße
Jens Gruse
Anwendungstechnik
STANNOL GmbH & Co.KG
-----------------------
Jens Gruse
Anwendungstechnik
STANNOL GmbH & Co.KG
-----------------------
Hallo Herr Gruse,
danke für Ihre schnelle Antwort!
Würde auch Lötpaste funktionieren, also beim einlöten von Stahlscheiben in flache Sacklochbohrungen, Spaltmaß etwa 0,1 mm ?
Viele Grüße
uwe
Edit: eventuell diese hier ? http://www.stannol.de/phpBB2/viewtopic.php?p=984#984
danke für Ihre schnelle Antwort!
Würde auch Lötpaste funktionieren, also beim einlöten von Stahlscheiben in flache Sacklochbohrungen, Spaltmaß etwa 0,1 mm ?
Viele Grüße
uwe
Edit: eventuell diese hier ? http://www.stannol.de/phpBB2/viewtopic.php?p=984#984
-
- Beiträge:166
- Registriert:Sa Jun 26, 2004 1:58 am
- Kontaktdaten:
Hallo Herr Gruse,Jens Gruse hat geschrieben:Hallo Herr Schöller!
.......... daher kann ohne weiteres mit einem Sn60Pb40 Lot gearbeitet werden. ............................... Bei einfachem Baustahl reicht oftmals ein Bastlerlot mit Flussmittelfüllung S321 aus.
Je nach Zulegierung im Stahl kann es aber auch notwendig werden, ein Lötkonzentrat Nirosta 5050S als flüssiges Flussmittel mit einem Pinsel aufzutragen, und dann die Verlötung mit einem massiven Draht ohne Flussmittelfüllung durchzuführen. .
ich weis , ich bin hartnäckig
Sie schreiben, es kann ...oder.....reicht oftmals aus
Bitte nenne Sie mir das Optimum an Lot für diesen Zweck. Es handelt sich um ein aufwendiges Bauteil, und der Lötvorgang muss auf Anhieb klappen. Nicht nur technisch gesehen, sondern auch dekorativ.
Viele Grüße
von mir, der manchmal die Geduld eines anderen strapazieren kann
-
- Beiträge:92
- Registriert:Fr Jul 16, 2004 10:22 am
- Kontaktdaten:
Hallo Herr Schöller,
Herr Gruse ist zurzeit außer Haus und hat deswegen noch nicht geantwortet.
Jetzt zu Ihrer Frage. Es gibt ja sehr viele Arten von Stählen und Edelstählen, so das ganze Bücher damit gefüllt werden können, deswegen ist es schwer vorauszusagen ob die Lötung geling oder nicht.
Da es in diesem Fall aber klappen muss, würde ich Ihnen empfehlen mit dem Lötkonzentrat 5050S Nirosta nachzuhelfen.
Sie können also mit dem Lötkonzentrat den Stahl vorher einpinseln und dann mit einem massiv Draht oder der Weichlötmetallmasse die Verbindung herstellen. Ob Sie lieber einen Draht oder die Paste verwenden wollen, hängt davon ab was für Sie praktikabler ist, es hat auf die Lötstelle keinen Einfluss.
Falls noch etwas unklar sein sollte ruhig noch mal nachfragen.
Herr Gruse ist zurzeit außer Haus und hat deswegen noch nicht geantwortet.
Jetzt zu Ihrer Frage. Es gibt ja sehr viele Arten von Stählen und Edelstählen, so das ganze Bücher damit gefüllt werden können, deswegen ist es schwer vorauszusagen ob die Lötung geling oder nicht.
Da es in diesem Fall aber klappen muss, würde ich Ihnen empfehlen mit dem Lötkonzentrat 5050S Nirosta nachzuhelfen.
Sie können also mit dem Lötkonzentrat den Stahl vorher einpinseln und dann mit einem massiv Draht oder der Weichlötmetallmasse die Verbindung herstellen. Ob Sie lieber einen Draht oder die Paste verwenden wollen, hängt davon ab was für Sie praktikabler ist, es hat auf die Lötstelle keinen Einfluss.
Falls noch etwas unklar sein sollte ruhig noch mal nachfragen.
Mit freundlichen Grüssen
i.A Diana Raböse
Labor
STANNOL GmbH
i.A Diana Raböse
Labor
STANNOL GmbH
Hallo Frau Raböse,
viele Dank für Ihre Antwort.
Prima, also ist das Lötkonzentrat 5050S Nirosta schon mal ein Fixum hinsichtlich des Flussmittels für mich.
Die Weichlötmetallmasse ist ebenfalls klar.
Der massive Draht, Sn60Pb40 oder Sn 99?
Oder S-Sn60Pb39Cu1 Typ 2630 oder S-Sn60Pb39Cu1 Typ HF32, wäre das alles egal? Sowie Bastlerlot PbSn 40?
Wenn Sie mir diese Frage (n) beantworten könnten, hat meine Verwirrung endlich ein Ende
Viele Grüße
Uwe Schlösser
PS: Mein Name ist nicht Schöller
viele Dank für Ihre Antwort.
Prima, also ist das Lötkonzentrat 5050S Nirosta schon mal ein Fixum hinsichtlich des Flussmittels für mich.
Die Weichlötmetallmasse ist ebenfalls klar.
Der massive Draht, Sn60Pb40 oder Sn 99?
Oder S-Sn60Pb39Cu1 Typ 2630 oder S-Sn60Pb39Cu1 Typ HF32, wäre das alles egal? Sowie Bastlerlot PbSn 40?
Wenn Sie mir diese Frage (n) beantworten könnten, hat meine Verwirrung endlich ein Ende
Viele Grüße
Uwe Schlösser
PS: Mein Name ist nicht Schöller
-
- Beiträge:92
- Registriert:Fr Jul 16, 2004 10:22 am
- Kontaktdaten:
Hallo Herr Schöller,
entweder nehmen Sie die Weichlötmetallmasse Sn60Pb40, den massiv Draht Sn60Pb40 oder das Bastlerlot Pb60Sn40, nicht in Kombination.
Das hängt davon ab, womit Sie am besten zurecht kommen.
Die Lötdrähte Typ 2630 und HF32 sind für diese Anwendung nicht geeignet.
entweder nehmen Sie die Weichlötmetallmasse Sn60Pb40, den massiv Draht Sn60Pb40 oder das Bastlerlot Pb60Sn40, nicht in Kombination.
Das hängt davon ab, womit Sie am besten zurecht kommen.
Die Lötdrähte Typ 2630 und HF32 sind für diese Anwendung nicht geeignet.
Mit freundlichen Grüssen
i.A Diana Raböse
Labor
STANNOL GmbH
i.A Diana Raböse
Labor
STANNOL GmbH
-
- Beiträge:92
- Registriert:Fr Jul 16, 2004 10:22 am
- Kontaktdaten:
Hallo Herr Schöller,
das 5050S Nirosta gibt es in 2,5L oder 0,5L.
Wenn Sie das erst mal testen möchten, könnte ich Ihnen auch ein Labormuster zukommen lassen.
Senden Sie mir doch per Email Ihre Kontaktdaten dann kann ich alles weiter bearbeiten.
das 5050S Nirosta gibt es in 2,5L oder 0,5L.
Wenn Sie das erst mal testen möchten, könnte ich Ihnen auch ein Labormuster zukommen lassen.
Senden Sie mir doch per Email Ihre Kontaktdaten dann kann ich alles weiter bearbeiten.
Mit freundlichen Grüssen
i.A Diana Raböse
Labor
STANNOL GmbH
i.A Diana Raböse
Labor
STANNOL GmbH