Ich arbeite in der Produktion von elektronischen Schliesssytemen. Bei der Produktion der Schlüssel wird ein Neusilber Rohling mit einem Elektronikprint automatisch verlötet. Um die Temperatur auf den Schlüssel zu bringen beträgt diese 420 Grad. Dieses funktioniert mit einer "normalen" Lötstation die automatisch bedient wird. Nun sind aber die Lötstellen sehr unterschiedlich seit wir bleifreien Zinn einsetzen. Dazu habe ich ein paar Fragen. Ist der Zinn Kristall 511 (Sn95.5Ag3.8Cu0.7) der richtige für so eine Verbindung? Und bin ich mit 420 Grad nicht zu heiss? Wie lange darf ich auf der Lötstelle bleiben um das Flussmittel nicht zu verbrennen?
Ich hoffe es kann mir jemand weiter helfen. Mit bestem Dank.
Maschinelles Löten mit Lötstation
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Hallo Mani!
Generell ist der Lötdraht Kristall 511 in der Legierung TSC Sn95,5Ag3,8Cu0,7 gut geeignet. Aber die Temperatur ist schon recht hoch. Die Aktivatoren, die in dem Lötdraht im Flussmittel enthalten sind, fangen ab ca. 380°C an, sich wesentlich schneller zu zersetzen. Die Zeit, in der die Aktivatoren dann überhaupt noch zum Entfernen der Oxide zur Verfügung stehen, wird wesentlich kürzer. Was bei 370°C noch für 2-3 sec. aktiv ist, kann bei 420°C schon in 0,5sec zersetzt sein. Daher würde ich folgende Möglichkeiten mal probieren:
- dickere Lötspitze zur besseren Wärmeübertragung bei max.380°C Lötspitzentemperatur
- stärkere Lötstation verwenden (nicht die absolute Temperatur, sondern die maximal mögliche Energiemenge, die ich übertragen bekomme, ist ausschlaggebend) und dann die Spitzentemperatur reduzieren
- den Schlüsselrohling auf 150-200°C vorheizen, das tut dem wahrscheinlich nicht weh und die Lötstation muss nicht mehr soviel Energie übertragen, die Lötspitzentemperatur kann verringert werden
- anderen Lötdraht mit einem etwas temperaturstabileren Flussmittel verwenden (z.B. den STANNOL KS115 TSC - Muster können bei mir gerne angefordert werden- einfach eine Mail schicken!)
Ich hoffe, diese Tipps helfen erstmal ein bißchen weiter......
Generell ist der Lötdraht Kristall 511 in der Legierung TSC Sn95,5Ag3,8Cu0,7 gut geeignet. Aber die Temperatur ist schon recht hoch. Die Aktivatoren, die in dem Lötdraht im Flussmittel enthalten sind, fangen ab ca. 380°C an, sich wesentlich schneller zu zersetzen. Die Zeit, in der die Aktivatoren dann überhaupt noch zum Entfernen der Oxide zur Verfügung stehen, wird wesentlich kürzer. Was bei 370°C noch für 2-3 sec. aktiv ist, kann bei 420°C schon in 0,5sec zersetzt sein. Daher würde ich folgende Möglichkeiten mal probieren:
- dickere Lötspitze zur besseren Wärmeübertragung bei max.380°C Lötspitzentemperatur
- stärkere Lötstation verwenden (nicht die absolute Temperatur, sondern die maximal mögliche Energiemenge, die ich übertragen bekomme, ist ausschlaggebend) und dann die Spitzentemperatur reduzieren
- den Schlüsselrohling auf 150-200°C vorheizen, das tut dem wahrscheinlich nicht weh und die Lötstation muss nicht mehr soviel Energie übertragen, die Lötspitzentemperatur kann verringert werden
- anderen Lötdraht mit einem etwas temperaturstabileren Flussmittel verwenden (z.B. den STANNOL KS115 TSC - Muster können bei mir gerne angefordert werden- einfach eine Mail schicken!)
Ich hoffe, diese Tipps helfen erstmal ein bißchen weiter......
Freundliche Grüße
Jens Gruse
Anwendungstechnik
STANNOL GmbH & Co.KG
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Jens Gruse
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Danke
Vielen Dank für die Unterstützung und den Support den Sie mir gegeben haben. Ich konnte das Problem dank Ihnen und der Fa. Simpex in der Schweiz lösen.
Es ist in der heutigen Zeit leider nicht mehr selbstverständlich dass es so ist, darum Gratulation von meiner Seite!
Mani
Es ist in der heutigen Zeit leider nicht mehr selbstverständlich dass es so ist, darum Gratulation von meiner Seite!
Mani
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